Wie der weise Accursius für einen Narren gehalten wurde: Die Geschichte eines missverstandenen Scherzes

MARAGNO, Giorgia
2015

Abstract

Zum Bericht von Pomponius in D. 1,2,2,4, dass die Römer von den Griechen Gesetze für die Erstellung der Zwölf Tafeln übernommen hätten, erzählt Accursius in der Glosse constitui von einem Dialog in Gesten zwischen einem Narren und einem Weisen, in dem paradoxerweise das Dogma der Dreifaltigkeit figuriert. Diese Anekdote wurde im Laufe der Jahrhunderte auf drei- erlei Weise ausgelegt: erstens als eine fabula, die Accursius für historia hält und so seine völlige Unkenntnis der antiken Geschichte zeigt; zweitens als historia, d. h. als ernstzunehmender Bericht über historische Ereignisse, nicht nur für Accursius selbst, sondern auch für einige seiner Gefolgsleute, und schließlich, drittens, als fabula, als iocus, als nuga, die Accursius bewusst als solche erzählt. Eine erneute Analyse erlaubt es, die Richtigkeit der dritten Auslegung zu erweisen: Accursius kannte die antike Überlieferung hinsichtlich der Gesandtschaft nach Griechenland und hielt sie für eine fabula. Das wollte er mit dem ‚Dialog der Stummen‘ unterstreichen, den er in der Absicht berichtet, die Überlegenheit des römischen gegenüber dem griechischen Recht zu betonen.
2015
Maragno, Giorgia
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