Die mittelpaläolithische Steinbearbeitungswerkstatt am Ravensbergbei Troisdorf im Licht neuer Forschung.
PERESANI, Marco;
2015
Abstract
Im Rheinland vom Mittelrhein bis zur Niederrheinischen Bucht sind 33 Fundstellen unterschiedlichen Charakters aus dem Mittelpaläolithikum (250000-40000 Jahren vor heute) bekannt (Bosinski und Richter 1997; Bosinski 2006; Bosinski 2008). Trotzdem gibt es kaum aktuelle Forschungen, die dieses Potential nutzen. Besonders günstig erscheint die Region für Forschungen des Ressourcen-Managements der Rohmaterialien zur Herstellung von Steinwerkzeugen, denn hier treffen verschiedene Rohmaterialquellen aufeinander: Auf der einen Seite sind es durch den Fluss antransportierte Schotter mit einer Mixtur aus Rohmaterialien und auf der anderen Seite geologische Formationen, in denen sich ein spezifisches Rohmaterial gebildet hat und oberflächennah zugänglich ist. Die Bedeutung dieses vielseitigen Angebots liegt für den paläolithischen Menschen in der unterschiedlichen Nutzbarkeit. Flussschotter, die in der Regel bis auf einen transportablen Rest abgerollt sind, schränken aufgrund ihrer geringen Dimensionen nicht nur die Verwendbarkeit ein, sondern geben zusätzlich durch ihre charakteristische Kieselform die technologische Erschließbarkeit vor. Dagegen sind Gesteine, die noch in den geologischen Formationen ihrer Entstehung liegen z.T. so groß, dass sie vor Ort bearbeitet werden müssen. Darüber hinaus ist die technologische Erschließbarkeit weniger durch die Form des Rohstücks vorgegeben, als durch die Intention des jeweiligen Steinschlägers. Diese unterschiedliche Ausgangslage eignet sich hervorragend, das mittelpaläolithische Ressourcen-Management zu untersuchen.File in questo prodotto:
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